Sascha |
G. H. |
|||||||||||||||
|
Sonntag, 30. April 2006, selbst im starren Glanz von Knopfaugen suchte ich es, so wie in den gescheiterten Versuchen meines Spiegelbildes, ein Lächeln zu erzeugen. In den Floskeln von Nachrichtensprechern. In der, von Kassiererinnen abgespulten, Kundenfreundlichkeit. In dem zögerlichen Winken meines Schattens, in den wertlosen Worten von Verrätern, in den Briefen von Fremden, in der Wärme der Sonne, in der Geborgenheit der Nacht, im Kühlschrank, auf dem Grund einer Wodkaflasche, wieder im Kühlschrank, in unverständlichen Träumen, auf dem Asphalt…… -----"Kommentar 02 May 2006" "07:30:39"´´AUF DEM GRUND EINER WODKAFLASCHE ???????????? "Kommentar 30 Apr 2006" "09:59:24"´´guten morgen!!! Nun habe ich es auf fast allen Leitungen versucht, dich zu erreichen - nur deine X. Handynummer habe ich nicht mehr! Ja, schade, wollte noch gerne mit dir klönen - wenn X. da ist, kamen wir ja ,zumindest bis jetzt, nicht so dazu - ich muss auch gleich in den X.. Schön, dass X. gerade heute kommt ! Ist bestimmt einiges los bei euch nach dem Motto ""tanz in den mai"" !! "Kommentar 30 Apr 2006" "00:11:53"´´...es ist erst 00.09h - Du schläfst doch nicht etwa schon -und falls doch , hoffe ich, Dich nicht geweckt zu haben!!! Bei mir war's heute fürchterlich - bin ständig aus der Galaxie von Smart Surfer geflogen... echt anstrengend und hat sich dann alles hingezogen !! Tut mir leid - hätte noch gerne mit dir gesprochen! BefehlSamstag, 29. April 2006, steig von meiner Brust und nehme deine schwarze Zunge aus einem Ohr, Baku! Hallo Maxim!Freitag, 28. April 2006, gestern Abend tauchte Maxim an meinem Bettende auf. Das Blut rann ihm immer noch aus der Brust. Er beantwortete meinen fragenden Blick mit einem blassen Lächeln und fügte hinzu, dass derlei Wunden niemals heilen würden. Ich entgegnete ihm, dass das schwer zu glauben wäre, nach all dem Ruhm und so. Er wiederholte sich nur, mit einem leisen „niemals". Maxim sah mir wohl die Unruhe an, die aus dem Versuch, herrührte die für mich entscheidende Frage zu bändigen, als er sagte „na, frag nur“! „Warum in die Brust, warum hast du dir nicht in den Kopf geschossen“? Fragte ich und wusste augenblicklich, dass ich mich verraten hatte. Er antwortete mir mit geschlossenen Augen, da er mich bereits durchschaut hatte, „weil ich mit dem Herzen schrieb und nicht mit dem Kopf“. Während Maxim sich wieder von meinem Fußende entfernte sagte er noch, kurz bevor sein Blut jeglichen Glanz verloren hatte, „denk darüber nach“. Ich hasse es, wenn sich untote Schriftsteller mit diesen Worten von mir verabschieden. ----- "Kommentar 28 Apr 2006" "21:32:54" ´´hä?`` "Kommentar 28 Apr 2006" "11:02:25"´´lieber Sascha, Zum erbrechenDonnerstag, 27. April 2006, habe wohl irgendetwas Falsches gegessen, hoffentlich keine Salmonellen. Kleine Sünden…… . Apathie?Mittwoch, 26. April 2006, 14:35 an meinem Fenster zieht eine Parade vorbei, an dessen Spitze zwei Elefanten weiße Mäuse jonglieren, währenddessen sie Einrad fahren. 14:35 schalte den Fernseher ein. Auf allen Sendern ist das Weiße Haus zu sehen, vor dem ein gigantisches UFO zur Landung ansetzt. 14:36 nehme einen Stift zu Hand und schreibe auf ein Blatt Papier, den ersten Absatz eines Romans, der unbekannte Grundfesten der menschlichen Seele offenbart und werfe es in den Papierkorb. 17:40 gehe in das Schlafzimmer, wo mich sehnsüchtig die fleischgewordenen Gespielinnen meiner erotischen Fantasien erwarten. 17:40 schließe die Tür und gehe in die Küche, wo ich auf meine Raufasertapete starre und glücklich bin, dass ich keine Blindenschrift lesen kann. ----- "Kommentar 27 Apr 2006" "23:35:20"´´...Du bist soooo süß!!!!! Ständiger BegleiterDienstag, 25. April 2006, er spricht wieder zu mir, ich kenne seine Sprache, denn sie ist der Schmerz. So viel weiser als sein Wirt und doch voll kindischem Groll. Er buhlt um Aufmerksamkeit, ahndet Haltungsschäden mit dem Zuchtstock und ist dennoch das, was ich aus ihm mache. Ich hülle ihn in schwarze Stoffe, damit seine fortwährende Präsenz erträglicher ist. ----- "Kommentar 26 Apr 2006" "21:51:35"´´Lieber Sascha, "Kommentar 25 Apr 2006" "08:20:28"´´guten Morgen * Ein Monat WeblogMontag, 24. April 2006, immer noch frage ich mich, was ich hier eigentlich mache. ----- "Kommentar 24 Apr 2006" "20:53:21"´´Lieber Sascha, AcediaSonntag, 23. April 2006, es wird für mich immer nachvollziehbarer, weshalb Trägheit heute noch zu den sieben Todsünden zählt. In ihrer Umarmung befällt einen der giftige Atem des verneinenden Geistes. Dabei bin ich nicht einmal katholisch, evangelisch oder sonst irgendein „...isch“.. Man muss einfach tun, was einem von der richtigen Seite aufgetragen wurde und nicht einfach nur abhängen. Woran du erkennst, was die richtige Seite ist? Wenn dein Handeln, auf kurz oder lang, den Schaden deiner Person oder allgemein deiner Mitmenschen zur Folge hat, bis du verarscht worden, ganz einfach. Schwere Regenfälle isolierten mich von der, noch am Vortag verschmähten, heute so vermissten, Außenwelt. ... Wirklich Alte WeggefährtenSamstag, 22. April 2006, hätte mich heute einfach in den Wagen setzten und Losfahren sollen, ohne Ziel und Plan – irgendetwas mit der Kamera einfangen. Bin einfach nicht mehr fähig, diesen Luxus zu genießen. Es ist wohl so, dass die Einsamkeit einem im Freien weitaus tiefer unter die Haut kriecht. Im Grunde lebe ich gerne mit dieser Einsamkeit Seite an Seite, ist sie doch meine älteste Vertraute. Doch manchmal sind einem Selbst die besten Freunde lästig. Suchte und fand die Gesellschaft von Büchern. Es gibt hier keine Alternative zu ihnen. Gestern erst, saß mir wieder einer gegenüber der niemals müde wird Forderungen in belanglose Gespräche einzuschleusen, die ebenso unverfroren wie lästig sind. ----- "Kommentar 22 Apr 2006" "13:56:55"´´Lieber Sascha, "Kommentar 22 Apr 2006" "07:53:21"´´WAS??? Datenklau die ZweiteFreitag, 21. April 2006, so wie es aussieht, sind von einem meiner E-Mail Postfächer sämtliche E-Mails verschwunden. Die zuständige Hotline spricht von einer vorübergehenden Störung. Das, was in mir schon gänzlich paranoid geworden ist, spricht von Diebstahl. ----- "Kommentar 21 Apr 2006" "00:10:19"´´lieber Sascha, Im Grunde ist alles gutDonnerstag, 20. April 2006, im Grunde ist das nicht wahr. Möchte es nicht mehr anstimmen, das Klagelied das zum Ohrwurm eines Lebens wurde. Arbeite daran, meine Ohren für andere Klänge offen zuhalten. Das Geheimnis des Zimmers von Herrn MarloMittwoch, 19. April 2006, Herr Marlo hatte am Vorabend, ohne die geringsten Anzeichen einer Persönlichkeitsveränderung, die Tür zu seinem Zimmer geschlossen. Niemand ahnte, dass sich diese Tür nie wieder würde öffnen lassen. Recht frühe am Morgen des Folgetages hatte man durch Klopfen und Rufe den Bewohner des unzugänglichen Zimmers zum Öffnen der Tür angehalten; ohne den geringsten Erfolg. Kein Lebenszeichen war aus ihm zu vernehmen. Doch vollkommen mysteriös wurde dieser Vorfall erst, als die herbeigerufene Feuerwehr, die Tür ohne die geringsten Erfolge mit Äxten und Brechstangen bearbeitete. Kein Splitter war die Tür bereit freizugeben. Sie schluckte jede Gewalteinwirkung, mit einer lautlosen Macht deren Präsenz ebenso unbegreiflich war wie ihre Bestimmung. Nachdem jeder Feuerwehrmann des Zuges sich bis zum Erschöpfungszustand an der Tür verausgabt hatte, wurde der Entschluss gefasst sich über das Fenster des Zimmers Zugang zu verschaffen. Da sich dieses Fenster im fünften Stock befand, näherte man sich diesem mit der Teleskopleiter eines zusätzlich herbeigerufenen Einsatzfahrzeuges. Zwei fest entschlossene Feuerwehrmänner hatten mit Äxten gewappnet, im Korb der Leiter Position bezogen. Schon als diese sich dem Fenster näherten, ohne in diese hineinsehen zu können, wurde allen bewusst, dass sich das Mysterium fortsetzen würde. Die Scheiben gaben keine Reflexionen wieder, hinter ihnen gab es weder Konturen, Farben noch Licht und auch sie trotzten jeglichen Gewalteinwirkungen. Etwa ein Jahr war das Interesse der internationalen Öffentlichkeit an diesem unzulänglichen Zimmer nahezu hysterisch. Alle ursprünglichen Bewohner des Mietshauses waren längst aus Angst oder wegen versagen der Nerven ausgezogen. Die sich recht schnell eingefundenen Nachmieter setzten sich aus einer internationalen Gemeinschaft aus paar Psychologen und Reportern zusammen. Doch weder Richtmikrophone, Wärmebildkameras noch Versuche sich dem Zimmer über die Wände der anliegenden Zimmer zu nähern, brachten Resultate. Die Biografie von Herrn Marlo war ebenso unspektakulär wie die gesamten Messergebnisse der aufwändigsten Apparaturen. Keine Spekulationen noch Theorien waren im Schatten dieses Mysteriums überlebensfähig. Schließlich wurde der Entschluss gefasst das gesamte Haus abzureißen, um dem Geheimnis die Zuflucht zu entziehen. Wie töricht ist der Mensch, glaubt er den Versagen seiner Gewalt, doch nur mit noch mehr Gewalt entgegnen zu können. Die Abrissbirne legte nichts als Schutt frei. Alles was das Zimmer jemals in sich geborgen hatte, war mit dem Einsturz des Hauses verschwunden. ----- "Kommentar 19 Apr 2006" "22:25:18"´´hoffe, Du hattest weniger turbulente aber mindestens genauso schöne Ostertage like me! SchreieDienstag, 18. April 2006, das Internet ist ein gigantischer Schrei, der sich aus unzähligen Rufen zusammensetzt. Auch ich schreie meinen Namen in dieses dröhnende Tohuwabohu und hoffe vorbeischwirrende Körperlose auf meine Existenz aufmerksam machen zu können, um mit ihrer Hilfe die Tauglichkeit meiner Seele ausloten zu können. Gelegentlich lausche ich den Rufen anderer, doch nur wenigen, ist doch der Gesang von den meisten all zu oft vom Schmerz der Erkenntnis oder von der Taubheit der Ignoranz unbrauchbar gemacht. Die verstörende Ambivalenz zwischen dem, was man von sich selbst wahrzunehmen vermag und dem was andere in einem zu sehen verstehen, ist der Anlass dieses gewagten Schrittes. Wie soll man sich selbst auch unbefangen beurteilen können, wenn einem die Last seiner selbst auf den Augen liegt. Natürlich ist die Beurteilung von Menschen die dich lieben ebenso unbedeutend, wie der Spott von jenen die dich hassen. Auch ist mir bewusst, dass ich das was man mir auf die nackte Haut projizieren wird, nicht wie ein Pullover werde abstreifen können. Doch so oder so ist es das Risiko wert, schafft es doch am Ende Mut zum Weitermachen oder die Entschlusskraft zum Aufhören. Wenn jemand eine Reise macht, dann kann er was verzehrenMontag, 17. April 2006, der fortschreitende Abbau meiner kulinarischen Hemmschwelle ist erschreckend. Wir hatten uns gestern Abend für das 6 Gänge Menü entschieden - ja, ich befinde mich zurzeit in der realen Umsetzung des Filmklassikers, (das große Fressen), - ohne das Aquarium, neben dem wir saßen, wirklich wahrzunehmen. So ahnten wir nicht, dass ein Menüpunkt, wenige Minuten nach Abgabe der Bestellung, in diesem Aquarium um sein Leben kämpfen sollte. Die triumphierende Kellnerin meinte es wohl gut, als sie dem Hummer Gelegenheit gab seinen zukünftigen Bestimmungsorten zum letzten Mal wehrhaft die Scheren entgegenzustrecken. Nein, das ist nicht komisch. Ja, ich fühle mich schuldig und, ja mir ist bewusst, dass die kleine Fotoserie nicht komplett ist. Doch ich bin lieber inkonsequent als schweinisch. Der alte KünstlerSonntag, 16. April 2006, man hatte ihn im Zentrum seiner Werke positioniert wo er unermüdlich das letzte Kunststück aufführte wozu er noch fähig war; das Unterzeichnen seiner unnummerierten Lithografien. Indirekt warb man, mit dem unübersehbaren körperlichen Verfall des Künstlers, für dessen bald ansteigenden Marktwert. AllesfresserSamstag, 15. April 2006, wenn Monster, Monster fressen.Freitag, 14. April 2006, Unbehagen löst es aus wenn Mitreisende sich über das genaue Reiseziel informieren, Beklemmung befällt einen wenn diese noch die genaue Unterkunft in Erfahrung bringen wollen - natürlich log ich -, doch töten, oder zumindest ein wenig gewalttätig werden möchte man, wenn sich diese mysteriösen Mitreisenden erbieten in die Reiselektüre rein lesen zu dürfen. Zudem zu vermuten ist dass dass wirklich Ziel dieser mehr als wissbegierigen Personen, nicht das Interesse an Bukowski, sondern meine Bordkarte war, auf der mein Name stand und die mir als Lesezeichen diente. Wofür werden die mir abgerungenen Daten wohl verwendet? ----- "Kommentar 15 Apr 2006" "00:44:40"´´Sonstiges" "hola Saschito ;-) Donnerstag, 13. April 2006, einer von uns hatte dieser Tage stolz seinen Beutefang präsentiert; süßes Fleisch, dessen Geruch Unruhe verbreitete. Sein Schimmer trotzte dem Licht, das uns lediglich in einem schmutzigen grau erscheinen lies. Keiner von uns konnte sich seiner Wirkung entziehen. Die unterschiedlichen Eigentümlichkeiten, Charakter und Ränge sorgten für die mannigfaltigsten Vorgehensweisen, mit denen es eingekreist wurde. Die Angeschlagenen von uns versuchten sich dem Fleisch durch, Vorgetäuschtes, Dessintresse zu nähern, die mächtigen verloren keine Zeit und die Mitläufer folgten ihnen grinsend. Selbst ich lies meine Zunge über meine Schneidezähne gleiten und wunderte mich über ihre Schärfe, war doch das Fleisch nur Fleisch. Nichts was sich nicht schon mannigfach dargeboten hätte. Es ist wohl so, dass dieses Fleisch nicht zur Sättigung taugt. VerlustMittwoch, 12. April 2006, habe heute erst wahrgenommen, wohl für immer meinen Namen verloren zu haben. Gewalt ist hipDienstag, 11. April 2006, Gewalt ist eine neue Kategorie der Jugendkultur. Es hat ein wenig gedauert, bis die Jugendlichen etwas fanden das schockierend genug ist, um den antiautoritären Dämmerschlaf ihrer Erziehungsberechtigten zu durchdringen. Alle altbewährten Mittel funktionierten nicht mehr. Drogen wurden durch Gesprächsrunden und automatisierte Notfallspläne entmystifiziert. Sex wurde schon lange banalisiert, da täglich im Fernsehen ein bunter Strauß aller Abartigkeiten feilgeboten wird und Politik dient sowieso nicht mehr als kontroverses Thema, da ohnehin keine Themen mehr in Familien existieren. So werden sich wohl noch eine Menge gemeiner Gesichter feixend vor den Handydisplays tummeln, ehe ihre Aufmerksamkeit von etwas anderem in Besitz genommen wird, oder der Nachlass eines Amokläufers die Gesetze ändert. ----- "Kommentar 11 Apr 2006" "07:57:15"
´´guten Morgen Sascha, TrugschlussMontag, 10. April 2006, habe für andere die Betten gemacht, war zuverlässiger Souffleur, braver Bote und Chauffeur. Für andere, für andere, FÜR ANDERE! Ließ mich viel zu oft ein Stück weit vom Sog anderer Leben mitnehmen, ohne zu begreifen, dass ich selbst keinerlei Fahrt aufgenommen habe. SonntagSonntag, 09. April 2006, hätte mehr für ihn kämpfen sollen. Meine Woche besitzt nun keinen Fluchtpunkt mehr, zu dem lassen sich keinerlei Reserven, ohne Aussicht auf ein paar Stunden des Friedens, mobilisieren. Die nicht enden wollenden Reihen an Tagen stehen, dem zerstreuten Rest, meiner Motivation wie eine Übermacht gegenüber. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis mich der im Takt marschierende Trott des Alltags gänzlich überrannt hat. Lachs im SchoßSamstag, 08. April 2006, nein, das ist kein neues Gericht von einem dieser angesagten Fernsehköche. Das ist eine echte Beeinträchtigung für das souveräne Auftreten, wenn ein fettiger Lachs, nach einem ungeschickten Besteckmanöver, auf den Hosenschlitz des Geschäftsanzuges landet und man den Rest des Tages Flecken spazieren trägt, die bei manchen Menschen schmuddelige Fantasien wecken. ----- "Kommentar 09 Apr 2006" "08:44:15"´´guten Morgen, Neues von der LitfasssäuleFreitag, 7. April 2006, wer ist wohl verantwortlich, wenn zwei Siebenjährige nasse Papiertaschentücher in den Schritt eines überlebensgroßen Models kleben, mit der Begründung, dass die alte Fotze ja schließlich Ausfluss habe? So heute geschehen, im Jahr des Herrn 2006. Tägliche WiederkehrDonnerstag, 6. April 2006, trank brav Wasser, aus meinen alten Wodka Gläsern. Wo ist die Quelle an der sich die Seele jede Nacht unbeobachtet Erquickung verschafft? Woher bezieht sie Ihre Energie, die gerade ausreicht ihren Träger für einen weiteren Tag anzutreiben, ehe sie sich wieder heimlich auf den Weg macht und was ist der Antrieb dieser heimlichen Macht? ----- "Kommentar 08 Apr 2006" "08:10:30"´´guten Morgen Sascha, Schwankender VorsatzMittwoch 5. April 2006, beginne dich ABSOLUT zu vermissen! -----"Kommentar 06 Apr 2006" "16:19:21"´´hallo Sascha, Unbesiegbares MisstrauenDienstag, 4. April 2006, Du bist nicht fähig die Faust zu öffnen, die Du mir am ausgestreckten Armen entgegenhältst, und wunderst Dich dennoch scheinfromm über den Abstand, den ich zu Dir halte. Wirfst mir vor, ich hätte vergessen wer Du bist, doch die Wahrheit ist, dass ich nicht vergessen kann, wer Du sein müsstest. Es gibt doch einen Himmel über Hamburg!Montag, 3. April 2006, endlich fielen heute große Splitter aus der Milchglaskuppel über Hamburg und gaben den Blick auf die dahinter so lange verborgenen Farben frei. Doch sag mir, warum haben wir uns nicht einfach hingesetzt und gemeinsam in den Himmel gesehen? Es ist mir nicht gelungen die Unruhe, die zwischen uns stand, zu vertreiben. Werde mittlerweile nur noch in der Isolation über sie Her. Doch ich bin zuversichtlich, dass die Umstände für unser nächstes Zusammentreffen bessere sind. ----- "Kommentar 04 Apr 2006" "19:41:47"´´hallo Sascha, Rechenaufgabe FreizeitSonntag, 2. April 2006, mein Drang, Zeit zu verschwenden, ist trotz des letzten Monats, an dem mir eine Überdosis an Zeit zur Verfügung stand, immer noch nicht gestillt. Ja, ich stehe förmlich unter Zeitentzug. Wie soll es mir gelingen, meine Hobbys, Interessen und Verpflichtungen in fünf Stunden Freizeit, die mir durchschnittlich am Tag zur Verfügung stehen - einschließlich Sonntag -, zu verwenden. Brauche ich doch für das Schreiben an Kurzgeschichten und Roman, für eine halbwegs ansehnliche Tagesproduktion, zwei Stunden. Eine Stunde sollte für Internetrecherchen und Weblog zu Verfügung stehen. Zwei Stunden gehen für das lesen von Prosa und Illustrierten dahin und wiederum zwei Stunden werden zurzeit noch für Videospiele verschwendet. Nebenbei gehen natürlich noch etliche Minuten für das blöde TV drauf. Bei all der Rechnerei ist Körperpflege und Haushalt noch nicht mitgerechnet und gegessen habe ich auch noch nicht. Vorberechnete ErfolgserlebnisseSamstag, 1. April 2006, wenn es so etwas wie Generationskategorien - z. B. Golfgeneration - geben sollte, würde ich mich zu der Ponggeneration zählen wollen. Pong, dieses Videospiel, das 1972 ein Jahr nach meiner Geburt mit zunächst mäßigem Erfolg auf den Markt kam, schenkte mir Jahre später viel Freude an den verregneten Tagen meiner Kindheit. So wuchs dieses neue Medium parallel mit mir, meinen Fähigkeiten und Ansprüchen auf. Immer neue Rätsel und Level galt es, in diesen Jahren der Verschwendung, zu bewältigen. Alle meine Versuche, mich vollkommen meines Alters angemessenen Beschäftigungen zuzuwenden, scheiterten. Und so spiele ich heute noch. Ganz besonders intensiv geh ich diesem persönlichen Laster in schweren Zeiten nach. Wenn die Erfolge in Beruf oder persönlichem Streben nicht wahrnehmbar sind, ergötze ich mich an virtuellen Erfolgserlebnissen. Es ist schwierig sich von einer Droge zu trennen, die sich ständig selbst perfektioniert. |