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Sascha

 

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Menschenfreund

Freitag, 26. Januar 2007, schreiben, ohne Liebe für seine Mitmenschen, ist ein undurchführbares Unterfangen. Ich bin mir sicher, dass selbst der düsterste Romanautor, mit dem reinsten Vorsätzen, seine schwatzen Handlungsstränge webt. Natürlich bezieht sich diese Theorie nur auf Romanisten, Lyriker oder sonstigen Schöpfern der Schreibenden Zunft, Selbstherrlichen Arschlöchern in Gefängniszellen oder halbschwulen Theoretikern, schreibe ich diesen edlen Vorsatz nicht zu. Was tut man nun, wen in einem die Menschenliebe versiegt und man trotz allen Widerständen – mangelndem Talent, akutem Hirnzellen-Sterben und so weiter – schreiben möchte, ja schreiben muss? Ist Liebe der Sollt für die Kunst? Ist Liebe der Sollt für alles was aus dem Keim eines Positiven Gedankens entsprießen kann?


Wunde

Donnerstag, 25. Januar 2007, ich küsse mit einer kranken Leidenschaft ihre schmalen Lippen und koste ihren, nach Kupfer schmeckenden, Speichel. Ihr schiefer, zahnloser Mund ist heiß und ebenso tief wie ergiebig. Sie empfängt meine Erregung mit einer stoischen Gleichgültigkeit. Ihr Schlund, wird niemals eine Verheißung ausstoßen, kein Wort für Liebe gibt es in ihrer Sprache. Der Ursprung ihres gestalteten Fleisches ist Schmerz und dennoch ist ihre Gabe, Trost und Befriedigung. Sollte sich dieser Mund jemals schließen werde ich ihn mit Stahl zu öffnen wissen.


Zombie

Mittwoch, 24. Januar 2007, ich bin einer von ihnen. Folge mit ihnen Schulter an Schulter – lediglich meinem Kollektivinstinkt folgend – einem Impuls aus Leben.


Ortwin, über V. und die Minne

Dienstag 23. Januar 2007, hallo geliebter Verlierer! Sag mein Freund, schlägt das Herz der Minne immer noch in Dir? Oder wurde es durch das Gift der Pharisäer nun endlich zum Schweigen gebracht? Ich würde es mir so sehr wünschen. Denn Du musst wissen, alle Ritter sind Tod, die Märe des Heiligengrals hat sie dahingerafft. An ihrer Stelle traten Banditen und Heuchler. Deine verklärte Sicht auf das weibliche Geschlecht kann nur als Torheit interpretiert werden. Mehr noch. Ist sie doch – ganz im Widerspruch zu ihrer Unfruchtbarkeit – ergiebigster Nährboden für die infamsten und primitivsten Diffamierungen Deiner Seele. Musstest Du dies - sicher sehr schmerzlich -,  doch erst kürzlich selbst erfahren, wie ich aus Deinem Schriftverkehr mit V. und G. entnähmen, musste. Warum bist Du nicht breit, ein wenig von mir zu lernen? Niemals wäre ich Opfer einer so simplen Figur wie G. geworden. Niemals hätten mir die Sirupworte von V. das Blut verdickt. Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Verbundenheit – all diese Worte waren wertlos, da sie von der der Unaufrichtigkeit beseelt wahren – dein wertloser Lohn für all deine Freundschaftsdienste. War ich es nicht, der Dir schon immer die tatsächliche Qualität dieser Worte offenbarte und dis, obwohl ich V. nur eineinziges Mal zu Gesicht bekam. Immer schon kannte ich den Kern dieses Puppenkopfs. Jedes Lächeln eine Falle, jedes Mienenspiel eine Unheil bringende Skikanne und jede Regung von Mitgefühl, ein Schauspiel. Vergesse niemals diese Physiognomie, mein Freund! Projiziere sie auf alle Gesichter, die in der Zukunft Deine Aufmerksamkeit erregen werden, denn es ist das Gesicht Deines Feindes - der Mensch. Lass mich dieses, Dich lähmende, Herz endlich zum Schweigen bringen, sollte es wirklich trotz all dieser Schande immer noch schlagen? Sein Stillstand wäre lediglich ein Erwachen. Deine Möglichkeiten, ohne dessen Ballast, unbegrenzt und Deine Würde, unantastbar. Denk darüber nach! Ich werde Dir in den kommenden Tagen beistehen und mich bemühen Dich auf den rechten Weg zu bringen.

PS: ich habe die Adresse des Pharisäers, soll ich Dir – zum Unterpfand meiner Freundschaft - Genugtuung verschaffen? Es wäre mir ein Hochgenuss!

Dein ewiger Freund Ortwin


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